Eine kleine Vereinsgeschichte

1881 - 1900

1901 - Erster Weltkrieg

Zeit zwischen den Weltkriegen

Zeit nach dem zweiten Weltkrieg

1950 - 1970

1970 - 1990

1990 - 1999

2000 - 2005



Von den Anfängen bis 1900

Für den Chorgesang war die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts eine wahre Blütezeit. In dieser Zeit entstanden allein im damaligen Kreis Olpe um die dreißig Gesangvereine, die alle die Jahreszahl 1850 bis 1899 im Vereinsnamen tragen, und die heute noch bestehen.

In dem Dorf Gerlingen, das in dieser Zeit um die 350 Einwohner zählte, gründeten im Jahre 1881 einige Männer einen Gesangverein und gaben ihm den Namen „Gesellschaft Concordia Gerlingen“. Wie in vielen anderen Vereinen auch war ein Lehrer der erste Dirigent. Er hieß August Köning und kam aus Gerlingen.

Eine Versammlungsniederschrift vom 22. Januar 1882, die noch im Original vorliegt, weist aus: „Neun Mark zehn Pfg. für einen hektographischen Apparat für die Gesellschaft Concordia aus der Vereinskasse zurück empfangen zu haben, bescheinigt hiermit Gerlingen, d. 22. Januar 1882 Köning, Dirigent.“ Den Monatsbeitrag hatte man auf 15 Pfennig und das Strafgeld für unentschuldigtes Fehlen in den Probestunden auf 5 Pfennig festgelegt. Der Rechnungsabschluss ebenfalls vom 22. Januar 1882 für das Jahr 1881 weist einen Bestand von 4,80 Mark aus. Im übrigen wurden die Einnahmen und Ausgaben quartalsweise zusammengestellt.

Die sangesfreudigen Männer versuchten sich anfangs mehr an kirchlichen Liedern, bevor später dann die Pflege des Volksliedes in den Vordergrund trat.

Aus den wenigen damaligen Unterlagen geht hervor, dass nach dem Tode des ersten Chorleiters Köning im Jahre 1885 wieder der dörfliche Lehrer, Josef Schellewald, als Dirigent gewonnen werden konnte. Dieser leitete den Chor bei der Einweihung der Kirche am 24. August 1897 zum letzten Mal. Die Kirche, die an die Stelle der 1734 erbauten Kapelle an gleicher Stelle trat, hatte der gebürtige Gerlinger Dompropst und spätere Bischof von Paderborn, Dr. Wilhelm Schneider, ab dem Jahre 1896 aus eigenen Mitteln bauen lassen. Im Jahre 1897 gab es dann wieder einen Chorleiterwechsel. Lehrer Kaspar Peters aus Gerlingen übernahm jetzt die musikalische Leitung des inzwischen in „Gesangverein Germania Gerlingen“ umbenannten Männerchores.

Zum Vorstand des damaligen Vereins gehörten neben dem Vorsitzenden Eduard Schneider, Stellvertreter Leonhard Grebe, Schriftführer Clemens Menne und Kassierer Leonhard Brüser.

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Von 1900 bis zum Ersten Weltkrieg

Ein „wahrer Ehren- und Freudentag“ war für Gerlingen der 30. September 1900, wie das „Sauerländische Volksblatt“ schrieb. An diesem Tag zelebrierte der bereits erwähnte Bischof Wilhelm Schneider in der von ihm erbauten Kirche ein Pontifikalamt. „Die kirchlichen Gesänge bei dem so seltenen und unter so erhabenen und erhebenden Ceremonien gefeierten Amte führte in sehr anerkennenswerter Weise der hiesige Gesangverein aus.“

Im Jahre 1903 wurde der allseits beliebte Chorleiter Kaspar Peters, der auch einige Zeit den Gerlinger Musikverein dirigierte, nach Attendorn versetzt. Ihm folgte als neuer Dirigent der Kaufmann Adam Wette aus Wenden. Er konnte allerdings nicht verhindern, dass der Gesangverein allmählich mehr und mehr Sänger verlor. Um die Existenz eines Chores dennoch zu erhalten, bildete man einen Gemischten Chor. Von den öffentlichen Auftritten dieses Chores ist ein Programmzettel vom Sonntag, dem 23. Februar 1907, erhalten. An diesem Tage gaben der Wendener Männergesangverein und der Gemischte Chor Gerlingen ein Konzert im Saale des Wirtes Albert Wurm in Wenden. In dem dreiteiligen Programm trugen beide Chöre je fünf Stücke vor.

Georg Schulte, ebenfalls aus Wenden, übernahm im Jahre 1909 den Taktstock von dem wegen seines Könnens und Engagements gerühmten Adam Wette.

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 brachte die Gesangstätigkeit bald zum Erliegen, weil die wehrfähigen Männer zum Kriegsdienst eingezogen wurden. So auch der Unteroffizier Hermann Tuschhoff, der im Zivilberuf als erster Lehrer in Gerlingen den Gesangverein „Gemischter Chor“ mit hoher musikalischer Begabung als Dirigent geleitet hatte. Er fiel am 4. Mai 1916.

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Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen

Die Kenntnisse über diese Zeit sind spärlich. So weiß man, dass auch einige aktive Sänger nicht aus dem Krieg heimkehrten. Dennoch fand man sich wieder zusammen und konnte als Chorleiter den auch schon zu Anfang des Jahrhunderts tätig gewesenen Adam Wette aus Wenden wieder gewinnen. Ein weiterer Dirigent in dieser Zeit war der Gerlinger Lehrer Max Teipel.

Bis gegen Ende der 1920er Jahre existierte der Gerlinger Gesangverein wie schon vor dem Ersten Weltkrieg als Gemischter Chor. Überliefert ist aus dieser Zeit ein Konzert vom Neujahrstage 1926. An diesem Tag gab „der Kirchenchor von Gerlingen“ im Stahl’schen Saale in Rothemühle ein Konzert. Alle Anwesenden waren sowohl durch die Reichhaltigkeit des Programms wie auch durch die gesanglichen Darbietungen angenehm überrascht.

Im Jahre 1930 übernahm Dr. Ernst Clemens aus Rheine in Westfalen als Dirigent den Gesangverein. Allerdings nur für zwei Jahre. Denn bereits 1932 übernahm Egon Arns aus Möllmicke die Aufgabe als Chorleiter. Er hat dem Verein später noch manches Mal als Dirigent ausgeholfen.

Aus der damaligen Zeit sind zwei Auftritte belegt. In einer Feierstunde anlässlich der Einweihung der drei neuen Glocken am 18. Dezember 1932 wurde vom „Doppelquartett“ ein Glockenlied vorgetragen. Einen weiteren Auftritt des „Kirchenchores“ bezeugt wiederum das „Sauerländische Volksblatt“ für den zweiten Ostertag des Jahres 1934. An diesem Tage feierte der Neupriester Eduard Dornseifer in seiner Heimatgemeinde seine feierliche Primiz. Der „Kirchenchor“ trug durch seine Lieder viel zur Verschönerung der Feier bei. Mit diesen bezeugten Auftritten erschöpfen sich auch schon die Belege über das Vorhandensein des christlich geprägten Chores in Gerlingen. Gerade dieser Umstand führte dazu, dass der Chor in der Zeit des Nationalsozialismus aufgegeben werden musste. Der Tod einiger Sänger im Zweiten Weltkrieg tat ein Übriges.

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Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg

Der 21. März 1946 ist der Tag des Wiederbeginns. An diesem Tage trafen sich 24 Männer in der Gastwirtschaft Luke. Karl Weber aus Olpe war bereits im Vorfeld als Dirigent gewonnen worden, so dass die Versammlung zur Wiedergründung gleich als Übungsstunde genutzt wurde. Geprobt wurde als erstes Lied „Das Morgenrot“ von R. Pracht. Die Militärregierung Olpe stimmte mit Schreiben vom 4. April 1946 der Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit zu und bestätigte Fritz Hüpper als Vorsitzenden des Männergesangvereins.

Unstimmigkeiten im Verein führten im Juli 1947 zum Wechsel des Chorleiters. Musikdirektor Carl Röher aus Kreuztal übernahm nun den Taktstock und unter seiner Leitung entwickelte sich der MGV Gerlingen recht gut und konnte beachtliche Erfolge erzielen.

Die handgeschriebene Chronik aus jenen Jahren berichtet von regelmäßigen und vielfältigen Aktivitäten. So entwickelte sich ein reges Theaterspielen. Für die Aufführung des Schauspiels „Die Allerseelennacht“ wurde am 1. November 1948 über die Amtsverwaltung in Wenden die Genehmigung der Englischen Militärregierung beantragt. Mit ihren Aufführungen erfreuten die Laiendarsteller nicht nur die örtliche Bevölkerung. Man gastierte auch mit beachtlicher Resonanz in den Nachbardörfern Hillmicke, Ottfingen und Wenden. Lustspiele, Krippen- und Passionsspiele und gar eine Operette („Winzerliesel“) standen auf den Programmzetteln. Die Bretter, die für die Sänger die Welt bedeuteten, standen im Saale des Gasthofs Avenarius in Gerlingen. Weil die Kirchengemeinde im Zweiten Weltkrieg ihre Kirchenglocken opfern musste, stellte man den Erlös aus der Theateraufführung vom 2. Weihnachtstag 1949 in Höhe von 300 DM dem Glockenfond zur Verfügung.

Auch die Konzerte, die der Verein bestritt, zeugen von reger Aktivität. Ob alleine, ob mit dem Zitherverein Klafeld, mit dem Musikverein Gerlingen, mit Orchesterbegleitung oder Vokalsolisten: immer war man um Abwechslung bemüht. Konzertorte waren unter anderen auch das Krankenhaus (!) in Wenden oder das Flüchtlingslager in Brün.

Zum musikalischen Alltag des Männergesangvereins gehörten natürlich auch die Ständchen zu allen möglichen internen und externen Anlässen. Genannt werden mehrmals musikalische Grüße an die auch noch bis Anfang der 50er Jahre aus russischer Gefangenschaft heimkehrenden Soldaten. Ebenfalls mit Ständchen wurden die Geistlichen geehrt, die aus Gerlingen stammten und irgendwo in der Welt als Missionare oder in Jerusalem tätig waren. Nicht zu vergessen die Auswanderer aus Gerlingen bei ihren Besuchen in der Heimat. Zu einem Ständchen für den nach Maumke verzogenen Sangesbruder Heinrich Wurm fuhren an die 30 Sänger auf dem Lkw des Tiefbauunternehmers Klein.

Der Männergesangverein wollte natürlich auch wissen, wo er musikalisch stand. Deshalb nahm er mit meist gutem Erfolg an Wettstreiten oder Wertungssingen teil. Der erste öffentliche Erfolg gelang am 11. Juli 1948 bei der mit einem Wertungssingen verbundenen Fahnenweihe des MGV Lütringhausen. Wenden, Junkernhöh, Berleburg, Bamenohl, Meggen, Vallendar (Abfahrt morgens um 4.00 Uhr), Fretter oder Bassenheim bei Koblenz sind eine Auswahl der Austragungsorte der damaligen Zeit. Vor den Auftritten war der Besuch der Sonntagsmesse, der oft um 6.00 Uhr in Olpe stattfand, obligatorisch.

Neben den rein musikalischen Veranstaltungen kamen die dörflichen Belange nicht zu kurz. „Das Winterfest am Rosenmontag 1949 hatte einen sehr guten Verlauf. Es wurde seitens des Vereins ein Festzug veranstaltet, welcher in Gerlingen seit Jahren nicht mehr zu sehen war.“ So schreibt der Chronist über den Festzug, in dem 7 Festwagen mitgeführt wurden. Das im gleichen Jahre am 8. Juli erstmals veranstaltete Sommerfest des Gesangvereins war ebenfalls mit einem Festzug verbunden, der vom Gerlinger Musikverein angeführt wurde. Neben den bereits erwähnten Theateraufführungen hielt man auch Preiskegeln in der Gastwirtschaft Luke oder Preisschießen im Gasthof Avenarius ab.

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Die Jahre 1950 bis 1970

Ein großer Tag in der Vereinsgeschichte war der 23. September 1951. Der Männergesangverein feierte sein erstes Sängerfest verbunden mit der Fahnenweihe. 15 Vereine mit ca. 700 Sängern, die aus nah und fern zu Fuß, mit Fahrrädern, Motorrädern oder Omnibussen gekommen waren, nahmen am Festzug durch den Ort teil. Am Ende des Zuges ging der MGV Gerlingen mit der noch verhüllten neuen Fahne. Begleitet wurde er von zahlreichen Ehrendamen zum Festzelt „Auf der Hütte“. Landrat Schrage aus Olpe nahm die Fahnenweihe vor und übergab sie dem Verein in treue Obhut.

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf am 8. Dezember 1952 die Nachricht vom Tode des beliebten Chorleiters Carl Röher den Gesangverein. Drei Tage später sang der MGV zusammen mit den übrigen sieben Chören des Verstorbenen gemeinsam am offenen Grabe in Kreuztal.

Mit Theo Arns aus Möllmicke, der die 1. Probe am 28. Dezember 1952 abhielt, fand der Verein schnell einen neuen Chorleiter.

Ein großes Ereignis für den Verein und das ganze Dorf war das Chor- und Solistenkonzert vom 29. November 1953. Als Bass-Solist wirkte Norbert Wurm aus Gerlingen mit. Begleitet wurde er von Paul Kraft aus Olpe am Klavier. Norbert Wurm hatte im Oktober des gleichen Jahres in Köln seine Prüfung als Opernsänger als einer der Besten bestanden. Weit über 400 Personen – so die Chronik aus diesem Jahr – saßen oder standen in dem Saal und eine große Anzahl musste wieder umkehren. Unter den Zuhörern waren auch sein Lehrer und mehrere namhafte Solisten vom Hagener Stadttheater. Gegen Ende des Programms wurde Norbert Wurm vom Vorsitzenden Josef Weber zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.

Am 6. Februar 1955 wurde Musikdirektor H.-W. Blume aus Buchen-Sohlbach als neuer Chorleiter eingeführt, der dann auch gleich die erste Probe abhielt.

Wie ein roter Faden zieht sich die erfolgreiche Teilnahme an Wettstreiten durch die Chronik der 50er Jahre. So war es nicht verwunderlich, dass der MGV Gerlingen vom 31. August bis 1. September 1957 selbst einen Wettstreit ausrichtete. Zwar waren zwei Delegiertentage notwendig, um den Wettstreit zustande zu bringen. Mit 16 verbliebenen von 20 angemeldeten Vereinen wurde die Veranstaltung ein großer Erfolg. Beim gut besuchten Festkommers am Samstag dirigierte der Chorleiter H.-W. Blume den MGV vom Krankenfahrstuhl aus. Er hatte sich nämlich bei einem Motorradunfall beide Beine gebrochen und ein Krankenwärter aus dem Amtskrankenhaus Weidenau war zu seiner Betreuung abgestellt worden. Besonderen Beifall der wettstreitenden Vereine fanden fünf Preise, die Gerlinger Auswanderer aus Amerika gestiftet hatten.

Von den Theateraufführungen war bereits die Rede. Dafür stand dem MGV Gerlingen mehr als 10 Jahre eine Laienspielschar zur Verfügung. Diese erspielte in sage und schreibe 35 Aufführungen immer wieder die finanziellen Mittel, die entweder der Verein zum Weiterbestehen benötigte oder die der Kirchengemeinde für deren Zwecke zur Verfügung gestellt wurden.

Am Sonntag, dem 23. März 1958, gegen 6.00 Uhr brach im Gasthof Avenarius, dem Vereinslokal des Chores, ein Brand aus. Bei der großen Kälte, die an diesem Morgen herrschte, gefror das Löschwasser immer wieder zu Eis. Einige Sangesbrüder setzen sich bei den Bergungsarbeiten aber so sehr ein, dass der Notenschrank, die wertvolle Vereinsfahne und die besten errungenen Preise gerettet werden konnten. Jedoch konnte nicht verhindert werden, dass ältere Vereinsunterlagen vernichtet wurden.

Im August des Jahres 1959 fand ein Gespräch zwischen dem MGV Wenden und dem MGV Gerlingen statt. Bei diesem Gespräch regte der Gerlinger Vorsitzende Josef Stahl gegenüber dem Wendener Vizedirigenten Paul Weingarten an, die Vorstände sämtlicher Männergesangvereine des Amtes Wenden zu einer Besprechung über gemeinsame Konzerte oder Freundschaftssingen einzuladen. Diese Anregung führte schließlich am 30. Januar 1960 im Gasthof Arens in Wenden zur Gründung der Chorgemeinschaft des damaligen Amtes Wenden. Die Vorstände der Männergesangvereine aus Wenden, Hünsborn, Ottfingen, Elben, Dörnscheid, Möllmicke, Schönau-Altenwenden und Gerlingen beschlossen, dass jedes Jahr von einem Mitgliedschor ein Chorfest veranstaltet werden solle. Den Anfang sollte der MGV Dörnscheid am 15. Mai 1960 machen.

Anfang bis Mitte der 60er Jahre verzeichnet die Chronik für fast jedes Jahr neben eigenen Konzerten des Vereins oder in Zusammenarbeit mit anderen Chören, Solisten, Blasorchestern oder auch dem Siegerland-Orchester die erfolgreiche Teilnahme an Wettstreiten wie unter anderem in Welschen-Ennest, Heggen oder Attendorn.

Lange bevor es die heute gebräuchlichen CD´s gab, regte der MGV Gerlingen bereits eine Schallplattenaufnahme an, um das Wendener Land über seine Grenzen hinaus bekannt zu machen. Am 19. April 1964 machte das Tonstudio Engelsmann aus Castrop-Rauxel die Aufnahmen im Wurm´schen Saale in Wenden, an denen sechs Chöre der Chorgemeinschaft Wenden und der Musikverein Gerlingen unter der Leitung von Paul Wurm beteiligt waren. Zu den Aufnahmen gehörte auch das „Wendener Heimatlied“ im Satz von H.W. Blume, dem Gerlinger Dirigenten, auf einen Text des Gerlinger Schriftführers Otto Arns. 300 Platten konnten allein im Vorverkauf abgesetzt werden.

Erstmals fand das Chorfest der Chorgemeinschaft Wenden am 15. und 16. Mai 1965 Gerlingen statt.

Der 30. Oktober 1966 war für den Männergesangverein besonders erfreulich. Nach den mehrfachen vergeblichen Bemühungen der letzten Jahre wurde an diesem Tag endlich die Vereinsfahne kirchlich geweiht. Aus diesem Anlass sang der Chor in der Kirche die lateinische Messe von „Haller“ und als Schlusslied „Die Himmel rühmen“.

Chorleiter Hans-W. Blume war ein geschätzter Chorleiter, mit dem der Chor hervorragende Wettstreiterfolge feiern konnte. Aber früher, als allgemein angenommen, musste sich der Chor Anfang 1967 mit dem Problem des Chorleiterwechsels befassen. Aus Krankheitsgründen musste Chordirektor Blume, nicht ohne noch den MGV Gerlingen beim Jubiläumskonzert des MGV „Sangeslust“ Fellinghausen am 25. Februar 1967 dirigiert zu haben, mit Ende des gleichen Monats die Leitung des Gerlinger Chores niederlegen.

Mit Otto Sieler aus Elben, der den MGV zum 1. März 1967 nahtlos übernahm, gewann man einen jungen Chorleiter. Der MGV Gerlingen konnte mit ihm die Erfolge der Vergangenheit fortsetzen. Zum Jahresbeginn 1968 ging auch der lange gehegte Wunsch in Erfüllung, statt am Sonntagvormittag an einem Wochentag die Probe abzuhalten. Man einigte sich mit Otto Sieler auf den Freitagabend.

Der 20. Oktober 1968 war zweifellos ein Höhepunkt in der sängerischen Geschichte des MGV Gerlingen. Auf Grund der großen Sängerzahl konnte man beim Wettstreit in Schwerte in der 4. Klasse antreten und dabei viermal den 1. Preis und einen 2. Preis erringen. Dieser außergewöhnliche Erfolg wurde dem Dirigenten zugeschrieben.

Die Beziehungen zur kath. Pfarrgemeinde hatten durch die Tätigkeit von Pastor Klenz eine neue Qualität erhalten. Während seiner Amtszeit gestaltete der MGV auf seinen ausdrücklichen Wunsch die Christmette 1968 mit. Auch die Mitwirkung an der Karfreitagsliturgie durch den solistischen Vortrag der Johannespassion und die Unterstützung durch eine Schola bei der Ostervesper 1969 fallen darunter.

War schon der erwähnte Wettstreit in Schwerte sehr erfolgreich, so wurde dieser Erfolg am 5. Oktober 1969 beim Gesangwettstreit des Männerchores Meinerzhagen anlässlich des 100-jährigen Bestehens noch übertroffen. Der MGV sang in der Klasse 4b gegen die Vereine MGV Leppetal, Constanzia Herscheid 1878, MGV Aue 1877, Eintracht Winzenberg und Cäcilia Langenei 1881. Im Klassensingen erhielt man auf den Chor "Der Hahn" mit 163 Punkten den ersten Klassenpreis und im Ehrensingen auf das Lied "Wenn alle Brünnlein fließen" mit 159 Punkten den ersten Ehrenpreis. Im Höchstehrensingen auf das "Seeräuberlied" bekam der Chor 175 Punkte und wiederum den ersten Preis.

Auf Grund der im Klassensingen, Ehrensingen und Höchstehrensingen er¬zielten Wertungen erzielte der Chor mit 497 Punkten den Klassenhöchstpreis und außerdem mit 488 Punkten den Sonderpreis von 23 Vereinen der Klassen 4a bis d. Zur Freude der Sänger fiel auch noch der erste Dirigentenpreis mit 324 Punkten an den Chorleiter Otto Sieler.

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Die Jahre 1970 bis 1990

25 Jahre nach der Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg feierte der Chor am 2. und 3. Oktober 1971 dieses Jubiläum mit einem Chorfest, an dem sich 9 Chöre beteiligten.

Vom 13. bis 16. Oktober 1971 machte sich der Chor mit dem Zug von Siegen aus auf den Weg nach Freiburg, um einige Tage am Titisee im Schwarzwald zu verbringen. Neben einer Schwarzwaldrundfahrt verdient insbesondere die Geselligkeit bei diesem Ausflug Erwähnung.

Am 7. Oktober 1973 nahm unser Chor an dem Sängerwettstreit beim MGV „Eintracht Morsbach" teil. Der Chor sang in der Klasse 3 a gegen den MGV Lichtenberg und MGV Kirchveischede. Im Klassensingen mit 115 Punkten erreichten wir den 1. Klassen-Preis, im Ehrensingen mit 112 Punkten den 2. Ehrenpreis, im höchsten Ehrensingen mit 114 Punkten den 1. höchsten Ehrenpreis, mit 341 Punkten den Klassen-Höchstpreis sowie mit 334 Punkten den Dirigentenpreis.

Eine große Anzahl von Sangesbrüdern mit ihren Familienangehörigen hatte sich am 15. Dezember 1973 im Hohen Dom zu Paderborn versammelt, um mitzuerleben, wie der ehemalige aktive Sangesbruder Uli Stahl zum Priester geweiht wurde. Alle die dabei waren, werden diese Weihehandlung sicherlich ihr Leben lang nicht vergessen können.

Im Jahr 1974 war der Männergesangverein Gerlingen zum zweiten Mal Ausrichter des Chorgemeinschaftsfestes. An diesem Fest nahmen 33 Gastchöre teil.

Der für die Zeit vom 19. bis 22.10.1974 geplante und vorbereitete Ausflug nach Miltenberg stand unter keinem guten Stern. Er musste bereits am zweiten Tage wegen des plötzlichen Todes des Sangesbruders Johannes Kaufmann ab¬gebrochen werden. Der Chor verzichtete auf die erhofften schönen Stunden im Spessart und stellte die ersparten Beträge statt dessen den Hinterbliebenen zur Verfügung.

Mit einem 2. und zwei 3. Preisen bei einem Wettstreit am 12. Juli 1977 in Niedermittlau konnten die Gerlinger Sänger sehr zufrieden sein. Dabei war zu bedenken, dass erst während der Vorbereitungen für den Wettstreit mehrere junge Sänger aktiv in den Verein einge¬treten waren. Festzuhalten ist ebenfalls, dass die Chöre in der zweiten 4. Klasse und auch der größte Teil in der 3. Klasse bei weitem nicht unsere Punktzahl erzielten. Dieser Erfolg war sicherlich ein besonderes Verdienst des Chorleiters Otto Sieler.

Bei herrlichem Wetter, gutem Programm und guter Laune jedes einzelnen erlebten 74 Teilnehmer vom 12. bis 15. Oktober 1978 drei schöne Tage beim Vereinsauflug nach Braunlage im Harz.

An den Folgen eines tragischen Verkehrsunfalls verstarb am 6. November 1979 unsere beliebte Vereinswirtin Luise van den Daele.

Am 31. Mai 1981 begab sich der Männergesangverein nach langen und intensiven Proben zu einem Gesangwettstreit nach Lindenholzhausen. Der Auftritt in der Klasse 3, 40-59 Sänger, ergab einen 3. Klassen¬preis. Zu dieser Leistung hatte der Chorleiter Otto Siele den Chor durch gezieltes Proben und auch einige Sonderproben geführt.

Im Jahr 1982 war der Verein zum dritten Mal Ausrichter des Chorgemeinschaftsfestes der Gemeinde Wenden mit 32 Gastchören.

Am 16. März 1983 veranstaltete der Männergesangverein ein Chorkonzert in der Turnhalle Gerlingen. Ein Jahr später beteiligte man sich an einem Konzert des Kirchenchores Gerlingen.

Am 9. Juni 1985 fügte der MGV Gerlingen seinen Wettstreiterfolgen einen großartigen weiteren Erfolg hinzu. Beim Chorwettbewerb in Haldem lautete die stolze Bilanz: Fünf erste Preise, darunter der Tageshöchstpreis.

In der sehr stark besetzten 3. Klasse ersang der Chor den 1. Klassenpreis, 2. Ehrenpreis, 1. Hauptehrenpreis, 1. Klassenhöchstpreis 1. Tageshöchstpreis.

Den größten Anteil an diesem Erfolg hatte Chorleiter Otto Sieler. In unzähligen Proben und Sonder¬proben hatte er diesen Erfolg vorbereitet. Dieser Einsatz wurde dann auch mit dem 1. Dirigentenpreis belohnt. Ein weiterer Höhepunkt des Tages war dann der überraschende und überwältigende Empfang gegen 23:30 Uhr vor und im Vereinslokal durch die Sängerfrauen, das Vereinswirtehepaar Gabi und Martin Gorki sowie alle örtlichen und Nachbarvereine.

Das 40-jährige Jubiläum nach Wiederaufnahme der Sängertätigkeit wurde vom 17. bis 19. Oktober 1986 in der Gerlinger Turnhalle gefeiert. Ein Freundschaftssingen mit den Chören der Chorgemeinschaft Wenden sowie ein Konzert mit dem Musikverein und dem Kirchenchor Gerlingen bildeten den Rahmen für diese Veranstaltung.

In der Zeit vom 21. – 27. September 1987 unternahm der Chor mit 69 Teilnehmern seinen Vereinsausflug nach Fügen im Zillertal. Der Ausflug war einfach nur wunderschön. Es würde zu weit führen, alle Höhepunkte einzeln aufzuführen. Erwähnt werden sollten aber der Ausflug an den Achensee mit Schiffsfahrt, Mitgestaltung der hl. Messe in der Marienkapelle, große Wanderung zur Rastkogelhütte, Fußballspiel gegen den Club 79 Alpina, welches wir 4 : 2 verloren haben, der Almabtrieb und ein unvergessener „Gerlinger Abend“. Von allen Teilnehmern war nur zu hören: Dies war bisher der schönste Vereinsausflug.

Das 30-jährige Chorleiterjubiläum des Chorleiters Otto Sieler war am 17. Oktober 1987 Anlass für einen Liederabend. Das Programm wurde vom Frauenchor Elben und MGV Eben mitgestaltet.

Auf den Wettstreit am 26. Juni 1988 in Wehbach hatte sich der Chor intensiv vorbereitet. In unzähligen Proben und Sonderproben wurde das Programm einstudiert. Nachdem die Vorträge zu Gehör gebracht worden waren, war man im Chor der Meinung, das Möglichste gebracht zu haben. Aber nachdem die Punktzahlen bekannt gegeben wurden, sahen sich die Sänger schwer getäuscht in ihrer Auffassung. Mit dem 4. Klassenpreis, dem 4. Ehrenpreis, dem zweithöchsten Ehrenpreis sowie dem 4. Dirigentenpreis trat der Chor gegen 18.00 Uhr niedergeschlagen den Heimweg nach Gerlingen in die MGV-Hütte an. Hier hatte der Vorstand einiges vorbereitet. Bei gegrillten Koteletts, Würstchen mit schmackhaftem Salat und gekühlten Ge¬tränken verbrachte man eine Super-Fete. Hierbei konnte man feststellen, dass in der Niederlage die Stärke eines Vereins steckt.

Im Gegensatz zu dem Wettstreit in Wehbach war die Vorbereitung auf den Wettstreit am 18. September 1988 nicht so gut. Dieses lag daran, dass die Proben schlecht besucht waren. Trotzdem konnte man mit dem Ergebnis in Morsbach zufrieden sein. Wir errangen den 2. Klassenpreis, den 2. Volksliederpreis, den 2. Dirigentenpreis und den 2. Meisterpreis.

Am 15. April 1989 fand ein Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein Gerlingen in der Turnhalle der Grundschule großen Anklang.

Nach über 21 Jahren gab im Jahr 1989 Otto Sieler seine Dirigententätigkeit auf. Er war damit länger als alle anderen Chorleiter beim MGV Gerlingen tätig. Mit seinem Namen bleiben insbesondere die beachtlichen Wettstreiterfolge verbunden, die der Verein unter seinem Dirigat erzielen konnte.

Am 11. August 1989 übernahm Chordirektor Kunibert Koch aus Hünsborn die Leitung des Chores. Unter ihm entwickelte sich der Verein auf allen Ebenen sehr positiv. Innerhalb von nur kurzer Zeit stieg die Sängerzahl auf über 50 an.

Der Chor veranstaltete in diesem Jahr zwei Konzerte: Am 7. April 1990 ein Frühlingskonzert in Zusammenarbeit mit dem Pfarr-Cäcilienchor Hünsborn in der Turnhalle der Grundschule Gerlingen und am 27. Oktober 1990 in der Aula des Konrad-Adenauer-Schulzentrums in Wenden ein Chor- und Orchesterkonzert. Neben dem MGV Gerlingen gestalteten der Bassist "Christoph Norbert" (Ehrenmitglied des Chores) und der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Iseringhausen das Programm mit. Dieses Konzert fand im Rahmen des Kulturprogramms der Gemeinde Wenden statt und wurde von über 700 Zuhörern besucht.

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Von 1991 bis 1999

Erfolgreiche Teilnahme am Pokalwertungssingen in Köttingerhöhe. Dieser Erfolg wurde natürlich ausgiebig gefeiert. Zu Hause angekommen bereiteten uns die eigenen Familienmitglieder und Freunde des Chores einen großartigen Empfang. Nach einem Ständchen unseres Musikvereins gratulierten die Vorstände vom Kirchenchor, FSV, Schützenverein und der Feuerwehr zum großartigen Erfolg.

Zusammen mit dem Musikverein Heid und dem Quartettverein Hünsborn, besser bekannt als "Die zwölf Räuber", gestaltete der Chor am 5. Oktober in der Gerlinger Turnhalle ein Chor- und Orchesterkonzert.

Großen Anteil am Aufspüren und Auswerten alter Unterlagen verdanken die Gerlinger Sänger dem leider allzu früh verstorbenen Rudi Schmidt. Anhand mehrerer wieder aufgefundener Dokumente konnten die Ursprünge des Vereins bis in das Jahr 1881 zurückverfolgt werden.

So wurde das jährliche Cäcilienfest am 23. November 1991 zu einer kleinen Feier zum nunmehr 110-jährigen Vereinsbestehen genutzt. Alle örtlichen Vereine und Chöre der Chorgemeinschaft Wenden sowie Bürgermeister Kunibert Kinkel und der stellv. Vorsitzende des Sängerkreises Bigge-Lenne, Josef Hupertz gratulierten zum Jubiläum.

In einer außerordentlichen Versammlung am 31. Januar 1992 beschlossen die Mitglieder, dem MGV Gerlingen einen zeitgemäßen Vereinsnamen zu geben, der insbesondere auch das Gründungsjahr berücksichtigt. Der Verein heißt von da an Männerchor "1881" Gerlingen.

Vom 8. bis 10. Mai 1992 war der Männerchor "1881" Gerlingen zum viertenmal Ausrichter des Chorgemeinschaftsfestes der Gemeinde Wenden. Dieses Fest fand erstmalig in der Turnhalle Gerlingen statt. 32 Chöre nahmen daran teil.

Das Fest sollte am Sonntag, 10. Mai, mit einem Morgenkonzert ausklingen. Dieser Morgen begann mit einem Festgottesdienst um 9.00 Uhr in der Gerlinger Pfarrkirche, den Uli Stahl zelebrierte und der durch den Pfarr-Cäcilienchor Hünsborn mitgestaltet wurde. Beim anschließenden Morgenkonzert wirkten neben dem Männerchor der Pfarr-Cäcilienchor Hünsborn, der MGV „Sängerbund“ Heggen und der Musikverein Gerlingen mit.

Auch dieser Morgen endete mit einem Höhepunkt: Der seinerzeitige Vorsitzende Thomas Clemens und seine Vorgänger Theo Weiß, Erwin Clemens und Josef Sondermann nahmen im Jahr 1992 im Namen des Vereins im Hürther Bürgerhaus aus den Händen des Kultusministers des Landes NRW, Hans Schwier, die Zelter-Plakette mit Urkunde entgegen.

Zusammen mit dem Gemischten Chor der Möllmicker Chöre und dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wenden fügte der Männerchor am 17. Oktober 1992 der Reihe seiner Konzerte ein weiteres Konzert in der Turnhalle der Grundschule Gerlingen hinzu.

Auf in den Schwarzwald hieß es am 19. Oktober 1992. 76 Teilnehmer erlebten, vom Organisationskomitee unter Leitung des Vorsitzenden Thomas Clemens geplant und durchgeführt, sechs schöne Tage in Oberwolfach. Wanderungen, Rundfahrten, Besichtigungen, musikalisch gestalteter Gottesdienst und „Gerlinger Abend“ blieben allen Mitgefahrenen in guter Erinnerung.

Am 14. November des gleichen Jahres nahm der Chor erfolgreich am Kreisleistungssingen des Sängerbundes NRW im Leonhard-Gläser-Saal in Siegen teil und legte damit den Grundstein für weitere zukünftige Erfolge.

Die Namensänderung des Vereins war Anlass, eine neue Fahne anzuschaffen, die aus Spenden von Mitgliedern, Privatpersonen und einiger Firmen finanziert werden konnte. Diese wurde am 24. April 1993 in der Pfarrkirche in Gerlingen durch Pastor Bogdoll geweiht. Im Anschluss daran fand ein Freundschaftskonzert in der Gerlinger Turnhalle statt.

"Gerlinger Sänger auf Erfolgskurs" so titelte die WESTFALENPOST am 24. Juni 1993. Doch bevor es soweit war, waren erst einmal sechs Sonderproben, davon vier unmittelbar vorher, zu überstehen. Erst dann ging es am Sonntag, 20. Juni, mit dem Bus ins niederrheinische Grevenbroich zur Teilnahme an der zweiten Stufe des Bundesleistungssingen. Bei diesem "Bezirksleistungssingen", einem wichtigen Grad¬messer der eigenen Fähigkeiten, erhielt unser Chor im Wahlchor "Unter grünen Tannen" von Bohislav Martinu die Note "sehr gut", im Volkslied "An dem reinsten Frühlingsmorgen" im Satz von Rudolf Desch ebenfalls die Note "sehr gut" und im Aufgabechor "Motett" von Hermann Erdlen (verfluchtes Stück) die Note "gut +".

Damit war das wichtigste Ereignis des Jahres für den Männerchor überstanden, überglücklich nahmen Chorleiter Kunibert Koch und der 1. Vorsitzende Thomas Clemens die Glückwünsche des Vorsitzenden des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen, Rolf Hauch, entgegen.

Andächtige Stille herrschte am vierten Adventssonntag in der vollbesetzten Gerlinger Pfarrkirche, in der der Männerchor „1881“ Gerlingen, Kirchenchor Gerlingen und Musikverein Gerlingen zu einem vorweihnachtlichen Konzert zusammen gekommen waren. Geistliche und weltliche Beiträge wechselten mit Vokalstücken, Orchester-und Orgelvorträgen. Der Erlös dieses Konzertes wurde auf 2000,00 DM aufgestockt und von den beteiligten Vereinen der Gerlinger Caritas für häusliche Krankenpflege übergeben.


Im März 1994 gestaltete der Männerchor "1881" Gerlingen gemeinsam mit dem Pfarr-Cäcilienchor Hünsborn und dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Iseringhausen ein Chor- und Orchesterkonzert in der Aula des Schulzentrums Wenden.

Im Monat Mai wurde es allmählich ernst. Die Zeit der intensivsten Vorbereitung und damit der Zusatzproben hatte bereits am 26. April begonnen. Mit einer geschickten Probenarbeit schaffte es Chorleiter Kunibert Koch, die Sänger bei Laune und die Spannung zu halten. Am 12. Mai konnten die Sänger beim Chorgemeinschaftsfest in Wenden testen, ob sie gut auf die Aufgabe Ende des Monats vorbereitet waren. Endlich am 27. Mai war es soweit. Um 11.00 Uhr Abfahrt vom Vereinslokal. Nach der Ankunft in Bergisch-Gladbach Proben und Nervosität. Um 14.50 Uhr trat der MC Gerlingen an 10. Stelle an. Der Jubel unter den Sängern und den sie begleitenden Frauen und Freunden war groß als durchsickerte: Bestanden. Der Lohn der Mühen: Fünf Jahre lang durfte der Männerchor nun den Titel „Meisterchor im Sängerbund Nordrhein-Westfalen“ führen.

Zum Vortrag kamen: Als Aufgabechor Trommler, lass dein Kalbfell klingen von Wilhelm Heinrichs (Note sehr gut). Wahlchor Versus memoriales von Carl-Friedrich Zelter (Note gut). Volkslied Wohlauf noch getrunken im Satz von Hermannjosef Rübben (Note gut) sowie als Pflichtvolkslied Al lado de mi cabana (Die kleine Hütte) im Satz und deutscher Textfassung von Gerhard Rabe (Note sehr gut).

Groß war die Freude über die Gratulationen durch die Vereine und die Bevölkerung des Dorfes, der befreundeten Chöre aus der Umgebung sowie einzelner Freunde und Gönner. Ihre Aufzählung füllte eine ganze Seite. Mit ihnen zusammen feierte der frisch gebackene Meisterchor am Abend im Vereinslokal den nun größten musikalischen Erfolg seiner an Erfolgen wahrlich nicht geringen Vereinsgeschichte. Dieser Erfolg hatte viele Väter. Besonders zu nennen sind vor allem Chorleiter Kunibert Koch, aber auch der 1. Vorsitzende Thomas Clemens und seine Mitstreiter und natürlich alle Sänger.

Danach galt es, den mit dem Titel Meisterchor errungenen Erfolg in einen dauerhaften akustischen und finanziellen Erfolg umzumünzen. Deshalb begann am 30. Juni 1995 der erste Durchgang der CD-Aufnahme. In der Turnhalle der Grundschule, die das Aufnahmestudio Heinen aus Siegen in ein Tonstudio umgewandelt hatte, wurden die ersten Titel eingespielt. Die weiteren Beiträge folgten am 7. und 8. Oktober. Eine spannende Angelegenheit! Besonders bemerkenswert waren Einfühlungsvermögen und Geduld von Chorleiter und Toningenieur, vor allem wenn knackender Fußboden, Treckerfahrer, singende Vögel oder Patzer der Sänger immer mal wieder dazu zwangen, einen Vortrag neu aufzunehmen.

Am Abend des 18. November war das Werk vollendet. In einem Liederabend im Forum der Grundschule wurde die Aufnahme der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Repertoire ist, wie die „Westfalenpost“ schrieb, vielseitig und spricht jeden an. Die Palette der Kompositionen reichte vom sakralen Chorgesang, bekannten Volksliedern und Spirituals bis hin zu schwungvollen Chorwerken, die Chorleiter Kunibert Koch mit viel Geschick zu einer 50minütigen CD zusammengestellt hatte. Sie trägt den Titel „Weit geh`n die Gedanken“ und als Titelbild die „Alte Biggebrücke“, dieses vorgeschlagen vom Vorsitzenden Thomas Clemens. Es sollte den Bezug zum Ort und zu den Bewohnern deutlich machen.

Am Nachmittag des 18. November 1995 war das Meldebüro für den Delegiertentag zur Vorbereitung des Chorwettbewerbes anlässlich der 2. Gerlinger Chortage 1996 in der Grundschule geöffnet. 49 Chöre aller Chorgattungen meldeten sich an. Dies war eine große Herausforderung und Bewährungsprobe für den Männerchor.

Drei Großereignisse prägten das Vereinsjahr 1996: Jubiläumskonzert am 2. März, Gerlinger Chortage am 22./23. Juni und 20./21. September sowie Ausflug und Teilnahme an den Internationalen Chortagen am Bodensee vom 3. bis 6. Oktober.

Das 115jährige Vereinsbestehen war der Anlass für das Jubiläumskonzert. Es fand statt in der Aula der Konrad-Adenauer-Schule in Wenden. Mitwirkende waren der Bassist Christoph Norbert (Wurm) aus Koblenz, der sich von Swetlana Travnikowa aus St. Petersburg am Flügel begleiten ließ, der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Olpe, geleitet von Gerhard Reuber und unser Männerchor, dirigiert von seinem Chorleiter Kunibert Koch. In der vollbesetzten Aula bekamen die Zuhörer ein anspruchsvolles Programm dargeboten, das alle Mitwirkenden mit Stolz erfüllte. Die „Siegener Zeitung“ titelte: Hochklassiges Chor- und Orchesterkonzert.

Die 2. Gerlinger Chortage setzten Maßstäbe. 49 teilnehmende Vereine mussten empfangen, betreut, beköstigt und bei Laune gehalten werden. An drei Veranstaltungsorten in der Turnhalle Gerlingen, der Aula in Wenden und im Festzelt auf dem hiesigen Schützenplatz waren ganze Heerscharen im Einsatz: eigene Leute, sowohl aktive als auch passive, Ehefrauen und Freundinnen, Verwandte, befreundete Vereine, bezahlte Kräfte. Sie alle mühten sich, das zu erreichen, was es dann wurde: eine Veranstaltung in einer Größenordnung, wie sie dieser Ort noch nicht erlebt hatte, die ihresgleichen suchte und die von vielen teilnehmenden Chören überaus positiv beurteilt wurde. Bei allem organisatorischen und logistischen Aufwand durfte jedoch die Hauptsache nicht vergessen werden: sowohl in der Turnhalle als auch in der Aula wurde hervorragend gesungen und kompetent geurteilt. Dafür sorgten das ausgewählte Preisgericht mit anerkannt guten Juroren. Festzuhalten bleibt: die Veranstaltung hatte Beispielcharakter. In der „Westfalenpost“ hieß es: Einzigartiger Chorwettbewerb!

Zum Abschluss der 2. Gerlinger Chortage ging es nochmals in der Turnhalle. Freitags war Freundschaftssingen mit neun Chören. Samstags Abschlusskommers. Er besaß Konzertcharakter. Sieben Chöre nahmen teil. Landrat Hans-Peter Klein ehrte den Chor mit Anwesenheit und Festansprache. Schirmherr der Chortage war Bernd Hesse, der den Chor finanziell tatkräftig unterstützte. Vorsitzender Thomas Clemens nannte die 2. Gerlinger Chortage „einen Meilenstein in der Geschichte unseres Vereins“.

Mit einem Ausflug an den Bodensee wurden dem Chor die Mühen des anstrengenden Jahres gelohnt. In Meckenbeuren (bekannt aus der „Schwäbschen Eisebahne“) bezogen Sänger und Angehörige am 3. Oktober Quartier. Der Chorleiter reiste übrigens mit dem Flugzeug an. Doch erst stand nochmals Singen auf dem Programm: Proben, Auftritt, Ergebnis: Der Männerchor „1881“ Gerlingen errang vor international besetzter Jury mit viermal „sehr gut“ den Titel „Championchoir 1996 der Internationalen Chortage Bodensee“. Jubel und Freude über diesen Erfolg waren bei der Bekanntgabe des Ergebnisses im Rahmen eines Galaabends im Bregenzer Festspielhaus entsprechend groß.

Die restliche Zeit bot Gelegenheit, die Schönheiten des „Schwäbischen Meeres“ zu erkunden. Insel Mainau, Ständchen in der bekannten Wallfahrtskirche Birnau, Stadt- und Hafenbesichtigung in Lindau waren Höhepunkte, um nur einige zu nennen. Zurückgekehrt in Gerlingen wurde der Chor, wie schon immer Tradition, von den Gerlinger Vereinen herzlich in Empfang genommen.

Am 13. April 1997 galt es, ein schon länger gegebenes Versprechen gegenüber einem Gerlinger einzulösen. Es war der frühere aktive Sänger, Uli Stahl, der jetzt in Dortmund-Nette als Pastor tätig ist. 100 Gerlinger fuhren um 7.30 Uhr mit zwei Bussen los. Um 10 Uhr gestaltete unser Männerchor in der Pfarrkirche St. Josef den Festgottesdienst mit. Im Anschluss daran fand ein Empfang im Gemeindehaus statt. Vorsitzender Thomas Clemens überreichte Pastor Uli Stahl zur Erinnerung zwei Bilder: eins mit der alten Gerlinger Biggebrücke und eins mit dem Bilde des früheren Bischofs Wilhelm Schneider, ebenfalls aus Gerlingen gebürtig. Gemeinsam mit den gastlichen Dortmundern verlebten die Gerlinger angenehme und feuchtfröhliche Stunden.

Beim Volksliederwettbewerb in Helden am 22. Juni 1997 hatte der Chor die Gelegenheit, seinen musikalischen Standort zu überprüfen. Es reichte zwar nicht für den ersten Platz in der Klasse M 3 A, zeigte aber die Notwendigkeit auf, dass nur mit stetiger Probenarbeit und professioneller Einstellung ein einmal erreichtes musikalisches Niveau zu halten ist. Insofern war die Teilnahme lehrreich.

Von der Idee zur Tat, Ideen und Impulse für die Chorarbeit. So war das Wochenendseminar vom 27. Februar bis 1. März 1998 in der Politischen Akademie Biggesee in Listernohl überschrieben, an dem neben dem Frauenchor Hützemert auch 10 Sänger unseres Chores teilnahmen. In Form einer „Zukunftswerkstatt“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Sängerkreis Bigge-Lenne ein Seminarkonzept für zeitgemäße Chorarbeit erarbeitet. Aus dem Ergebnis wurde anschließend eine Broschüre erstellt, die allen interessierten Chören vom Sängerbund NRW als Leitfaden zur Verfügung gestellt wurde.

Aus Anlass des 100-jährigen Bestehen der Schützenbruderschaft Gerlingen beteiligte sich der Chor an dem Kommersabend am 10. Juli 1998 auf dem Gerlinger Schützenplatz.

„Feuerwerk der Traummelodien“ war das Galakonzert überschrieben, das am 20. März 1999 in der Aula in Wenden veranstaltet wurde. Unter der Leitung von Kunibert Koch, dessen 10jähriges Chorleiterjubiläum bei unserem Chor den Anlass lieferte, musizierten neben unserem Chor auch der Pfarr-Cäcilienchor Hünsborn sowie das Jugendsinfonieorchester der Musikschule der Stadt Siegen unter dem Dirigat von Siegfried Fiedler. Die 14 Vorträge spannten einen musikalischen Bogen von der Oper über Operette und Musical bis hin zum Gospel. Ob „Brautchor“ aus Wagners „Tannhäuser“, „Jägerchor“ aus „Undine“ von Albert Lortzing, „Matrosenchor“ aus der Oper „Der Fliegende Holländer“, ebenfalls von Richard Wagner, oder der „Donauwalzer“ von Johann Strauß - um nur wenige zu nennen - : die Darbietungen waren ein musikalischer Hochgenuss, die mit langem Applaus gefeiert wurden. Der Erfolg dieses außergewöhnlichen Konzerts ermutigte den Vorstand, einen Live-Mitschnitt als CD herauszugeben.

Einen letzten musikalischen Höhepunkt dieses Jahres setzte die Teilnahme des Männerchores am Zuccalmaglio-Volkslieder-Wettbewerb des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen am 30. Oktober im westfälischen Rietberg. In einer Mammutveranstaltung mit über 1.500 Sängerinnen und Sängern und 40 Chören, die bis kurz vor Mitternacht dauerte, konnten wir als einer der 37 erfolgreichen Teilnehmer bestehen. Zweimal gut und zweimal sehr gut lautete unser Ergebnis. Die Zuccalmaglio-Medaille und den Titel Volkslieder-Leistungschor des Sängerbundes NRW für die Dauer von drei Jahren nahm Thomas Clemens aus der Hand von Hermann Otto, Vizepräsident des Sängerbundes NRW, entgegen.

Zum Vortrag kamen: „Kein schöner Land" im Satz von Michael Schmoll (Pflicht-Volkslied, Note gut). Volkslied mit Klavierbegleitung „Amapolita" im Satz von Otto Groll Note l (Am Klavier: Thomas Grütz). Ein weiteres Volkslied „Shenondoah" im Satz von Heinrich Paulsen, von Marita und Christiane Scheppe auf dem Schifferklavier begleitet, brachte wieder eine 2. Das vierte Volkslied, das allen bekannte „What shall we do with the drunken sailor" in einem Arrangement von Steinar Eielsen, erbrachte nochmals eine l.

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Von 2000 bis 2005

Am 27. Mai 2000 ging die Fahrt der Sänger Richtung Werl. Es galt, sich den Wertungsrichtern beim Bundesleistungssingen in Werl zu stellen, um zum zweiten Mal den Titel Meisterchor zu erringen. Unser Jubel kannte keine Grenzen, als das Ergebnis bekannt gegeben wurde: 4 x sehr gut für den Männerchor 1881 Gerlingen unter der Leitung von Kunibert Koch. Die international besetzte fünfköpfige Jury bewertete den Aufgabechor „Rastlose Liebe“ von Robert Schumann mit 21 Punkten, ebenso den Wahlchor „Vom Apotheker“ von Quirin Rische. Für das Volkslied „Treue Liebe“ im Satz von Gerhard Rabe gab es 21,80 Punkte und das Pflichtvolkslied „Dat du min Leevsten büst“ im Satz von Michael Schmoll wurde mit 21,20 Punkten bewertet.

„Sie sind Aushängeschilder der Gemeinde Wenden“. Mit diesen Worten lobte Bürgermeister Peter Brüser im Juli 2000 auch den Gerlinger Männerchor, als er zwei Chören und zwei Blasorchestern die Anerkennung der Gemeinde aussprach. Außerdem übergab er den Vereinen ein dreistelliges Geldpräsent.

Froh gelaunt und reich an Eindrücken und Erlebnissen kehrten am 8. Oktober 2000 70 Sänger und ihr Anhang von ihrer Chorreise nach Sachsen zurück. Während des 5-tägigen Aufenthalts starteten sie von ihrem Quartier in Weinböhla zwischen Dresden und Meißen, um die Landschaft und zahlreiche Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen. Die Porzellan-Manufaktur in Meißen, die Festung Königstein, Schloss Pillnitz, die sächsische Schweiz mit Bastei und Schloss Moritzburg waren die Ziele der Tagestouren. Höhepunkt war aber der Besuch Dresdens, wo beim Besuch der Semper Oper Gelegenheit bestand, in der Oper eine Kostprobe des sängerischen Könnens zu geben. Nicht von schlechten Eltern war auch der „Gerlinger Abend“ im Hotel, wo die Wirtin nach kurzer Zeit Ersatz für das rasch getrunkene Bier besorgen musste.

Viel Lob erhielt der Chor für die tatkräftige Unterstützung bei der Durchführung des Zuccalmaglio-Volkslieder-Wettbewerbs in der Aula der Konrad-Adenauer-Schule in Wenden, die der Sängerkreis Bigge-Lenne am 28. und 29. Oktober 2000 ausrichtete. Es galt, für 32 Chöre mit über 1000 SängerInnen einen reibungslosen Ablauf zu garantieren.

Der Delegiertentag am 11. November 2000 für die geplanten 3. Gerlinger Chortage 2001 verlief nicht so, wie sich das der Männerchor erhofft hatte. Trotz intensiver Bemühungen im Vorfeld kam der Wettstreit nicht zustande.

In der Generalversammlung des Chores am 12. Januar 2001 wurde hinsichtlich des damals in der Planung befindlichen gemeinsamen Probenhauses von Männerchor und Musikverein von den Sängern die Wende vollzogen. Weil die überwältigende Mehrheit des Chores das Probenhaus wegen der stetig zurück gehenden Zahl der aktiven Sänger für nicht finanzierbar hielt, beschloss die Versammlung, von einer weiteren Beteiligung Abstand zu nehmen.

Großen Anklang bei Akteuren und Zuschauern fand die Beteiligung der Gerlinger Sänger am Historischen Festzug des Musikvereins Gerlingen, den dieser im Jahre seines 100-jährigen Bestehens am 27. Mai 2001 veranstaltete. Der Chor gestaltete das Thema „Hauberg um 1901“ mit einem pferde-gezogenen Leiterwagen und stilecht kostümierter Fußgruppe. Dabei durften auch originalgetreu gebundene Schanzen nicht fehlen.

Seit langem wieder einmal unternahmen die Sänger samt Anhang am 9. Juni 2001 eine Tagestour. Ziel der Reise sollte der Rhein sein. Am Samstag um 9.00 Uhr fuhr der Chor mit dem Bus durch den Westerwald nach St. Goarshausen. Dort bestieg man den Raddampfer „Goethe“, der bei schönem Wetter rheinaufwärts „schipperte“ und in Rüdesheim fest machte. Nach einigen Stunden zur freien Verfügung war der Kehraus dann in einem Lokal im Westerwald.

Die erste Gemeinschaftsehrung der Chorgemeinschaft Wenden fand am 13. Januar 2002 im Ratssaal des Rathauses in Wenden statt. Ausrichter der Veranstaltung waren der Sängerkreis und der Männergesangverein Schönau-Altenwenden, der die Ehrung musikalisch mitgestaltete. Von unserem Chor wurden 5 Sänger geehrt. Für 50 Jahre Heinz Olbrich sowie für 25 Jahre Karl-Heinz Stahl, Karl Dornseifer, Friedhelm Stahl und Herbert Stahl. Sie erhielten vom Sängerbund jeweils eine Nadel und eine Urkunde. Durch die Gemeinschaftsehrung entfiel jedoch keineswegs unsere chorinterne Ehrung. Sie wird nach wie vor beim jeweiligen Cäcilienfest vorgenommen.

Am 1. Februar 2002 hielt Kunibert Koch seine letzte Probe beim Männerchor Gerlingen. In den dreizehn Jahren seiner Chorleitertätigkeit von 1989 an führte er den Chor durch zweimalige Teilnahme am Bundesleistungssingen (Meisterchor), Teilnahme am Zuccalmaglio-Volkslieder-Wettbewerb (Volkslieder- Leistungschor), Teilnahme an den Internationalen Chortagen am Bodensee mit Erringung des Titels „Championchoir“, die Herausgabe von zwei CDs, fünf Konzerte, zwei Wertungssingen sowie den großartigen 2. Gerlinger Chortagen zu musikalischen Spitzenergebnissen. Durch diese Leistungen bleibt der Chor Kunibert Koch zu stetem Dank verpflichtet.

Am 17. Mai 2002 stand nach längerer Suche mit dem 25-jährigen Tobias Hellmann aus Siegen der neue Chorleiter bei seiner ersten Probe vor dem Chor.

Im weiteren Verlauf des Jahres 2002 beteiligte sich der Chor am Festkommers zum 25-jährigen Bestehen des Kirchenchores Gerlingen, mit einer Fahnenabordnung am Festkommers zum 250-jährigen Bestehen der „Wendschen Kärmetze“, der Gestaltung eines Gottesdienstes unter freiem Himmel in Rehringhausen und am Weihnachtskonzert mit den Gerlinger musiktreibenden Vereinen am 15. Dezember in der Gerlinger Pfarrkirche.

Die 2. Gemeinschaftsehrung der Chorgemeinschaft Wenden fand am 12. Januar 2003 im Rathaus statt. Ausrichter war unser Männerchor, der mit seinen Liedvorträgen unter dem Dirigat von Tobias Hellmann den feierlichen Charakter der Ehrungen hervorhob. Vorsitzender Herbert Stahl hatte dabei die angenehme Aufgabe, die auf Initiative des MGV Wenden unter den heimischen Chören gesammelten 2.800 EUR für die Opfer der Flutkatastrophe aus dem Jahr 2002 an die Leiterin der Caritas-Konferenzen im Dekanat Olpe, Bernhardine Henkel, zu übergeben. Aus unserem Chor wurden geehrt: für 10-jähriges Singen Michael Feldmann, für 25-jähriges Singen Thomas Clemens, Theodor Eickelkamp jr., Liborius Grebe und Günter Muschkat.

Vom 9. bis 11. Mai 2003 fand in Gerlingen unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Peter Brüser das 44. Chorfest der Chorgemeinschaft Wenden statt. Nach 1965, 1974, 1982 und 1992 trat unser Chor zum fünften Mal als Ausrichter auf. Während am Freitagabend die Chöre der Chorgemeinschaft in der Turnhalle der Gerlinger Grundschule ihren Auftritt hatten, waren am Samstagabend befreundete Chöre zu Gast. Der Sonntag begann mit dem Festgottesdienst in der Pfarrkirche, mitgestaltet von dem Gemischten Chor der Möllmicker Chöre „Einigkeit“. Dem schloss sich der Festkommers an mit dem Musikverein Gerlingen, dem Gemischten Chor „Einigkeit“ Möllmicke, MGV „Cäcilia 1850“ Ostentrop, Kirchenchor Gerlingen und Frauenchor „Pro Musia“ Gerlingen.

Einen weiteren Höhepunkt im Sängerjahr bildete die (2.) Teilnahme am Zuccalmaglio-Volksliederwettbewerb des Sängerbundes NRW. In Rietberg konnte der Männerchor „1881“ Gerlingen mit je zweimal „gut“ und „sehr gut“ die Urkunde als „Volkslieder-Leistungschor“ und die Plakette entgegennehmen.

Zum Vortrag kamen: Als Pflichtvolkslied „Schwarzbraunes Mägdelein" von Klaus Ochs. Volkslied mit Klavierbegleitung „Irische Liebesgeschichten" von Hilger Schallen . „Irish Blassing" von Matthias Schmidt sowie „Mein kleiner, grüner Kaktus“ von Hubertus Weimer.

Am 4. Juli 2004 war es mal wieder Zeit, dass sich der Chor an einem Chorwettbewerb beteiligte, um eine musikalische Standortbestimmung vorzunehmen. Beim Nationalen Chorwettbewerb des MGV „Edelweiß“ Alzen konnte sich der Chor bei starker Konkurrenz in der Männerklasse 3a mit drei 2. Preisen achtbar schlagen.

Einen guten Eindruck hinterließ der Chor auch am 13. November 2004 im Oberbergischen Lantenbach. Zusammen mit dem MGV Lantenbach als Ausrichter unter dem Dirigat des Gerlinger Sängers Christof Feldmann, dem Evangelischen Kirchenchor Lantenbach und den „Little Voices“, 58 Chorkindern aus Bergneustadt, waren wir Mitgestalter eines Konzerts in der katholischen Kirche in Lantenbach.

Das Jahr 2005 stand ganz im Zeichen der Vorbereitung auf die Wiederholung der 3. Stufe des Bundesleistungssingens, des „Meisterchores“. Letzte Anregungen holte sich der Chor am 16. April 2005 bei einem Beratungssingen, das der MGV Kickenbach veranstaltete. Hier gaben die Wertungsrichter, allen voran Prof. Michael Schmoll, wertvolle Hinweise bezüglich des Vortrags der einzelnen Stücke.

Beim Freundschaftssingen der Chorgemeinschaft Wenden hatten die Sänger dann am 6. Mai 2005 in der Aula des Konrad-Adenauer-Schulzentrums Wenden Gelegenheit, ihr Meisterchor-Repertoire unter Auftrittsbedingungen vorzutragen.

Schließlich war es dann soweit: Am Samstag, dem 28. Mai, fuhr der Chor mit dem Bus der Firma Heuel, Drolshagen, unterstützt von den Sängerfrauen und passiven Mitgliedern nach Borken ins Münsterland. Nach dem Auftritt kurz vor Mittag mussten wir noch eine Stunde warten, bis wir die Gewissheit hatten: Bestanden. Der Lohn der Mühen eines ganzen Jahres war dann, zum dritten Male, nach 1995 und 2000, die Erringung des Titels „Meisterchor des Sängerbundes NRW“ unter dem Dirigat von Tobias Hellmann.

Zum Vortrag kamen: Als Aufgabechor „ Peccantem me quotidie“ von Vytautas Miskinis (Note sehr gut gut). Wahlchor “Soave fia morir“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina (Note gut). Volkslied „Wahre Freundschaft“ von Rolf Lukowsky (Note gut) sowie als Pflichtvolkslied „Schwarzbraunes Mägdelein“ im Satz von Klaus Ochs (Note sehr gut).

Nach diesem mit viel Mühe errungenen Erfolg bedankte sich der Chor bei Tobias Hellmann für die dreijährige erfolgreiche Zusammenarbeit. Die 2. Teilnahme am Zuccalmaglio-Volksliederwett-bewerb, die Teilnahme am Chorwettbewerb des MGV Alzen und der 3. Meisterchor bleiben mit dem Namen Tobias Hellmann verbunden, der im Juni 2005 den Dirigentenstab an Elisabeth Alfes- Blömer weiterreichte.

Dies ist natürlich nicht alles, was der Männerchor "1881" Gerlinfgen in seiner Vereinsgeschichte geleistet hat; es würde zu weit führen, alle Aktivitäten des Chores chronologisch aufzuführen.
Stellvertretend seien hier jedoch noch all die Sängerfeste, Freundschaftssingen, Konzerte, Früh- und Platzkonzerte, Auftritte bei Pfarrfesten, kirchenmusikalischen Andachten sowie die Mitgestaltung von Gottesdiensten und Seelenämtern genannt.
Hinzu kommen Liedvorträge und Ständchen bei Stiftungsfesten, Theateraufführungen, Weihnachtsfeiern, Jahreshauptversammlungen, Ausflügen, Wanderungen, Jubelgeburtstagen, Hochzeiten und anderen feierlichen Anlässen. All dies gehört zum festen Bestandteil unseres Jahresprogramms.

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