28. November 2006 ~ Finale der Feierlichkeiten

Männerchor blickte auf 125 Jahre Vereinsarbeit zurück

 
Bericht Siegener Zeitung vom 28.11.2006 
 
Ein bewegtes und ereignisreiches Jahr geht für den Männerchor „1881“ Gerlingen zu Ende. Ausgiebig feierte und feierten die Sänger das 125-jährige Bestehen des Vereins. Nachdem sie in den vergangenen Monaten bereits Festkommers und Jubiläumskonzert bestritten, näherte sie sich mit dem Cäcilienfest am Samstag dem „Finale“ der Feierlichkeiten, das zwar nur im Kreise der Mitglieder begangen wurde, jedoch allemal von großer Bedeutung war. Zahlreiche langjährige und verdiente Mitglieder konnten bei der Feierstunde im Vereinslokal „Zum Landmann“ ausgezeichnet werden.
 

Der 125. Geburtstag des Chores hatte im Vorfeld nicht nur das volle Engagement der Aktiven verlangt; ebenso bot er Anlass, auf die Historie des Vereins – eine äußerst bewegte – zurückzublicken. Beides fand am Samstag Berücksichtigung und wurde in einem entsprechenden Rahmen gewürdigt. Neben Jubilaren zollte Vorsitzender Reinhard Stahl auch zwei Personen Respekt und  Anerkennung, die sich in besonderer Weise um den Verein verdient gemacht haben. Kunibert Koch, 13 Jahre lang Chorleiter in Gerlingen, wurde am Samstag nachträglich zum Ehrenchorleiter ernannt. Unter anderem sind die Erfolge bei zwei  Bundesleistungssingen sowie dem „Zuccalmaglio“-Volkslieder-Wettbewerb maßgeblich auf sein Wirken zurückzuführen. „Durch diese Leistungen bleibt der Chor Kunibert Koch zu stetem Dank verpflichtet“, so Stahl, „darum möchte ich heute nachholen, was dir von unserer Seite zusteht“.


Eine hohe Auszeichnung wurde auch einer Person zuteil, die noch heute aktiv in den Reihen des Vereins steht und sich vor allem im Jubiläumsjahr unter Beweis stellte. Thomas Clemens bewerkstelligte als Festausschuss-Vorsitzender einen Großteil der Planungen zum runden Geburtstag und hatte im Laufe der Vereinsgeschichte bereits zahlreiche Vorstandsposten inne. „Thomas, du bist einfach nicht zu ersetzen im Männerchor“, lobte Stahl den ehemaligen ersten Vorsitzenden, als er ihm mit dem Ehrenbrief und dem silbernen Ehrenbecher die höchste Auszeichnung des Vereins überreichte.


Nicht weniger rückte man jedoch die Leistungen einzelner Aktiver in den Vordergrund, die dem Chor seit langer Zeit die Treue halten. Alfons Schneider führte die Liste der Jubilare an. Seit 60 Jahren, also seit Wiederbelebung des Chores nach dem Zweiten Weltkrieg, ist er aktiver Sänger. Acht Chorleiter sowie elf Vorsitzende wirkten in dieser Zeit – ein höchst seltenes Jubiläum also, das am Samstag mit einer Urkunde gewürdigt wurde. Diese erhielt auch Heinz Engel, der seine Stimme seit immerhin fünf Jahrzehnten im Chor erklingen lässt. 20 Jahre steht außerdem Hubert Ebbers in den Reihen der Sängerschar. Fünf Jahre später entschlossen sich auch Guido Stamm und Christof Feldmann, dem Männerchor „1881“ beizutreten. Heute sind beide nicht nur als Sänger aktiv, sondern bringen sich auch im aktuellen Vorstand als Schriftführer bzw. zweiter Vorsitzender engagiert ein.


Reinhard Stahl hatte also allen Grund, ein positives Fazit zu ziehen. Nicht nur mit Blick auf das äußerst gelungene Jubiläumsjahr, sondern auch mit Blick auf den Einsatzwillen und die Treue der Mitglieder. Nicht zuletzt bezeugte die Vielzahl der Ehrungen schließlich, dass im Männerchor eine gute Vereinsarbeit geleistet wird. Dem verlieh auch die Tatsache Nachdruck, dass man am Samstag acht neu Sänger offiziell in den Verein aufnehmen konnte. Angesichts der allgemeinen Nachwuchssorgen in der Chorlandschaft eine beachtlich große Zahl. Umso erfreuter zeigte sich der Vorsitzende, nicht nur Theodor Eickelkamp jr., Friedhelm Montabon, Peter Schlechtriem, Siegfried Glanz, Andreas Neuhaus sowie Michael Buchsteiner die Vereinsnadel anheften zu können, sondern mit Christian Harmening und Jonas Stahl auch zwei Jungsänger begrüßen zu können.


Das Resultat einer intakten Gemeinschaft und einer guten Vereinsarbeit konnten die Sänger im Vorfeld bereits in der örtlichen Pfarrkirche präsentieren. Im Rahmen eines Gottesdienstes segnete man eine Statue der heiligen Cäcilia ein, die der Männerchor durch Mitgliederspenden finanziert hatte. Fortan wird sie in der Gerlinger Kirche zu sehen sein.