13. Januar 2014 - Zentralehrung Wenden

Berichte Siegener Zeitung vom 13.01.2014 

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In feierlichem Ambiente erfolgte gestern die zentrale Ehrung des Sängerkreises Bigge-Lenne für die Chormitglieder aus der Gemeinde Wenden. Unter anderem überreichten Kunibert Halbe und Günther Stock die Auszeichnungen für 50 und 60 Jahre aktives Singen an Rolf Arens, Rudi Koch, Franz-Josef Reichling, Winfried Bröcher, Günter Sieler, Franz Alfes und Paul Schönauer (v. l.). Fotos: hobö

„Hier entstehen Freundschaften“
WENDEN Sängerkreis Bigge-Lenne ehrte 39 Chormitglieder für insgesamt 1050 Jahre aktives Singen Auch mahnende Worte kennzeichneten die zentrale Ehrung für die Aktiven der Chorgemeinschaft Wenden.

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Für 20- respektive 25-jähriges Singen erhielten Priya Maria Seemann, Tom Schönauer, Stefanie Bettendorf und Christina Stinner (v. l.) die höchsten Auszeichnungen im Jugendbereich.

Auch mahnende Worte kennzeichneten die zentrale Ehrung für die Aktiven der Chorgemeinschaft Wenden.

Musik verschönert das betonte gestern Vormittag Bürgermeister Peter Brüser und traf mit diesen Worten auf einhellige Zustimmung im überfüllten Ratssaal des Wendener Rathauses. Dorthin hatte der Sängerkreis Bigge-Lenne eingeladen, um die zentrale Ehrung für aktive Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft der Gemeinde Wenden vorzunehmen. Die Kommune und der Sängerkreis boten somit ein festliches Ambiente für die frohgelaunten Jubilare. 

Als Ausrichter der diesjährigen Ehrung begrüßte der Männergesangverein Schönau/Altenwenden unter Leitung von Hubertus Schönauer die Gäste mit brillanten Vorträgen. Vorsitzender Kunibert Halbe sprach von einem „liebenswürdigen Tag“, an dem den Sän-gerinnen und Sängern gebührender Dank zuteil werde. Sie hätten mit ihrem Engagement das Vereinsleben, die Geselligkeit und das Gemeinschaftsgefühl im Wendschen gelebt und gefördert. 

Halbe gab aber auch einen Wermutstropfen in den Freudenbecher. Das Chorwesen in der Gemeinde Wenden und speziell in den Männergesangvereinen stünde vor einer Zäsur. Als er 1973 in den MGV Schönau/Altenwenden eingetreten sei, habe der Verein 58 aktive Sänger mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren aufgewiesen. Heute seien es 40 Aktive, die durchschnittlich 61 Jahre alt seien. Setze sich dieser Trend fort, so Kunibert Halbe, befinde sich nicht nur sein Verein in spätestens zehn Jahren in existenziellen Nöten. „Wie können wir junge Sänger gewinnen?“ und „Wie können wir die finanziellen Verpflichtungen regeln?“ seien Fragen, die nicht in erst in zehn Jahren beantwortet werden sollten. Nach Lösungen müsse schon heute gesucht werden, die Anpassung des Liedgutes und die Zusammenlegung von Chören allein reichen nach Auffassung des Schönau/Altenwen-dener MGV-Vorsitzenden nicht aus, um die Zukunft der Chöre langfristig zu sichern.

Wendens Bürgermeister Peter Brüser erinnerte an das Zitat „Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit“. In der Gemeinde Wenden werde diese Sprache seit langer Zeit sehr intensiv gesprochen.Hinter den großen Erfolgen der Chöre stünden fleißige Probenarbeit und zeitaufwändige Tätigkeit in den Vorständen Dieses Engagement aber lohne sich. Die Chöre hätten ihren festen Platz in den Dörfern. Der Bürgermeister: „Hier entstehen Freundschaften, hier wird Gemeinschaft gelebt.“ Die zu ehrenden Jubilare hätten sich um die Vereine und das Kulturleben in der Gemeinde Wenden verdient gemacht: „Die langjährige Verbundenheit zu den Chören stärkt jeden.“

Sodann ergriff Günther Stock aus Ottfingen das Wort. Der Geschäftsführer des Sängerkreises Bigge-Lenne entschuldigte zunächst das krankheitsbedingte Fehlen des Vorsitzenden, Jürgen Kötting, und dessen Stellvertreter, Stefan Keller. Stock  wies daraufhin, dass es im Kreis Olpe 114 Chöre gebe, 21 davon allein in der Gemeinde Wenden: zehn Männerchöre, sechs Frauenchöre, zwei Gemischte Chöre sowie drei Kinder- und Jugendchöre. In diesen seien 524 Männer und Frauen sowie 63 Kinder und Jugendliche als Aktive verzeichnet. 

Die große Zahl von 39 zu ehrenden Sängerinnen und Sängern, die insgesamt auf 1050 Jahre aktives Singen zurückblicken dürften, führe deutlich vor Augen, dass Singen verbinde, betonte Stock. „Sie alle haben ,Ja’ gesagt zum einem Leben voller Musik und Gesang.“ Die Jubilare hätten in den Chören wichtige Erfahrungen gemacht – unter anderem diese: „Man kann dem Leben nicht mehr Stunden geben, aber den Stunden mehr Leben.“

Zusammen mit Kunibert Halbe nahm Günther Stock – erneut umrahmt von Vorträgen des MGV Schönau/Altenwenden – die zahlreichen Ehrungen vor (vergl. Gesonderten Bericht). Anschließend traf sich die große Sängerfamilie im Foyer des Rathauses, um bei Speisen und Getränken die These von Bürgermeister Peter Brüser zu untermauern: „Hier entstehen Freundschaften.“ Holger Böhler

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Die Jubilare

Bei der zentralen Ehrung des Sängerkreises Bigge-Lenne für die Aktiven der Chorgemeinschaft der Gemeinde Wenden (vergl. gesonderten Bericht) gab es 18 Auszeichnungen im Jugendbereich sowie 21 für Erwachsene. Ferner wurde Martin Stracke von den Ottfinger Chören für 25-jährige Vorstandstätigkeit als Notenwart mit der Verdienstplakette in Silber mit Urkunde des Chorverbands Nordrhein-Westfalen geehrt.

Für fünf Jahre Singen im Jugendbereich wurden Sarah Grebe und Lucy Müller beide Ottfinger Chöre), Sarah Stausberg, Selina Hees, Lorena Klein, Gina Marie Pohl (alle Kinderchor Schönau/Altenwenden) sowie Marius Böhler und Tobias Weingarten (beide MGV „1859“ Wenden) mit der Nadel in Bronze und einer Urkunde der Sängerjugend NRW ausgezeichnet.

Für zehn Jahre Singen gab es die Nadel in Silber samt Urkunde der Sängerjugend NRW für Lisa Zeppenfeld (Frauenchor „Pro Musica“ Gerlingen), Mara Hees, Lena Jung, Anne Sophie Noack, Elisa Quast und Hanna Quast (alle Kinderchor Schönau/Altenwenden).

Für 15 Jahre Singen erhielten Priya Maria Seemann (Ottfinger Chöre) und Tom Schönauer (Möllmicker Chöre „Einigkeit“) die Nadel in Gold samt Urkunde der Sängerjugend NRW.

Für 20 Jahre Singen gab es die Ehrennadel in Gold mit Rand und eine Urkunde der Sängerjugend NRW für Stefanie Bettendorf und Christina Stinner (beide Möllmicker Chöre „Einigkeit“).

Für 25-jähriges Singen erhielten Hilde Porwik (Ottfinger Chöre), Bernd Clemens (MGV „1931“ Elben), Michael Koch (Möllmicker Chöre „Einigkeit“), Wolfgang Klein, Josef Kleine, Martin Quast (alle MGV Schönau/Altenwenden) und Rüdiger Schneider (MGV „1859“ Wenden) das Ehrenzeichen in Silber des Deutschen Chorverbands und eine Urkunde des Sängerkreises Bigge-Lenne. Hier wies Günther Stock, Geschäftsführer der Sängerkreises Bigge-Lenne, hervor, dass Hilde Porwik in 25 Jahren lediglich eine einzige Probe versäumt habe – und dies, weil an jenem Tag ihr Bruder beerdigt worden sei.

Für 40 Jahre Singen gab es die Nadel in Gold und eine Urkunde des Chorverbands NRW für Karin Klein, Monika Meurer, Claudia Dornseifer, Christiane Schrage (alle Möllmicker Chöre „Einigkeit“), Werner Ochel (MGV Schönau/Altenwenden) und Johannes Niederschlag (MGV „1859“ Wenden).

Für 50 Jahre Singen erhielten Paul Schönauer (MGV Schönau/Altenwenden) und Rudi Koch (MGV „1859“ Wenden) das Ehrenzeichen in Gold mit Urkunde des Deutschen Chorverbands sowie den Ehrenausweis des Chorverbands NRW.

Für 60 Jahre Singen ging das Ehrenzeichen in Gold mit Urkunde des Deutschen Chorverbands an Winfried Bröcher (Ottfinger Chöre), Franz-Josef Reichling (MGV „1931“ Elben), Franz Alfes (Möllmicker Chöre „Einigkeit“), Günter Sieler (MGV „1859“ Wenden) und Rolf Arens (Männerchor „1881“ Gerlingen).

Für 65 Jahre Singen sollte Reinhold Quast (MGV Schönau/Altenwenden) mit der Verdienstplakette in Gold und Urkunde des Chorverbands NRW geehrt werden. Das Gründungsmitglied des MGV Schönau/Altenwenden konnte aber aus gesundheitlichen Gründen die besondere Auszeichnung nicht persönlich entgegennehmen. Diese Ehre übernahm sein Sohn Matthias. hobö